UND SCHWUPS, IST DIE SCHOKOLADE IN MEINEM MUND VERSCHWUNDEN!

Der Tag hat kaum richtig angefangen, da stehe ich heute vor der Kaffeemaschine und nehme gerade noch wahr, wie das letzte Stückchen einer Mandarine in meinem Mund verschwindet.
Ich denke „Wie ist das denn passiert?“ Ich kann mich nicht erinnern, die Mandarine in die Hand genommen und geschält zu haben. Auch das Kauen und Schlucken der kleinen orangenen Frucht geschah offensichtlich ganz unbewusst. Geschmeckt habe ich nur das letzte Stückchen.
Unbekannt ist mir diese Situation nicht. Es sind in der Vergangenheit schon ganze Tafeln Schokolade in meinem Mund verschwunden, ohne dass ich es richtig mitbekommen habe! Wenn ich das am Telefon gelegentlich meiner Mutter erzählte, sagte sie ganz oft „Mach Dir keine Gedanken, Heidi! Der Körper holt sich, was er braucht. Das ist Nervennahrung!“ Das hat mich immer ein bisschen getröstet.
Essen ist tatsächlich EINE Möglichkeit wie unser Nervensystem versucht, sich zu regulieren. Das kann uns auffallen, wenn wir zu schnell, zu viel und zu unüberlegt essen, ohne Muße und Genuss. Entsprechend ist es nicht verwunderlich, dass diese kleinen Situationen meistens dann stattfinden, wenn wir unter Stress stehen.
Ich überlege also, wie das vorhin gewesen ist, und stelle fest: Der Gedanke an die vielen Aufgaben, die heute anstehen, hat mich doch ein wenig in Anspannung gebracht. Aber nicht nur das Gefühl von Überforderung kann unser Nervensystem stressen. Auch Ängste, Gefühle und Gedanken (sogar positive), bestimmte Empfindungen wie z.B. Unruhe oder Aufregung können uns aus der Bahn werfen.
Ist Schokolade dann immer das beste Mittel? Wenn wir in der Lage sind, sie mit Maß zu genießen, ist das nicht ausgeschlossen! Verschwindet sie jedoch stets eilig in unserem Mund, wird es vielleicht Zeit, über geeignete Alternativen nachzudenken. Und ich bin dankbar, dass es die gibt!