RAUM DER MITTE
Ich sage ja, es ist ein Trip (siehe Beiträge RAUM und RAUMTRIP)!
Obwohl es auch heute eine Menge zu tun gibt, will ich mir noch einmal ein viertel Stündchen für mich nehmen und meinen RAUM checken. Mein Kopf hat mir in der Vergangenheit gelegentlich andere Auskünfte zu meiner Befindlichkeit gegeben als mein Körper. Da war ich bei einer meiner RAUMübungen einmal reichlich überrascht davon, wie viel Lebensfreude und Energie ich in meinem Körper spüren konnte, während mein Kopf mir im Vorfeld immer die gleiche Leier vorspielte: „Mit mir ist nichts los! Ich kann mich zu gar nichts aufraffen! Ich fühle mich kraftlos und erschöpft!…“ Umgekehrt ebenfalls. Da spürte ich in einer Sitzung plötzlich Gefühle von Traurigkeit und Isolation, die mir gar nicht bewusst waren.
Das war nun meine Absicht heute früh: Einfach mal reinhören. Mal schauen, wie es geht. Mit mir in Kontakt kommen. Also 1.) hinstellen, 2. atmen, 3.) Musik an und dann „lauschen“.
Ich spüre dass meine ganze Rückseite kalt wird. Als würde es hinter mir ziehen. Ich klemme meine rechte Hand unter die linke Achsel und halte mit meiner linken Hand meine rechte Schulter. Ein Impuls. So stehe ich da und umarme mich selbst. Das „Zuggefühl“ beginnt zu weichen. Gleichzeitig nehme ich allerdings wahr, dass ich so nicht stabil stehe! Käme jetzt ein kleiner Wind von vorne links, ich würde umkippen! Ich möchte für mehr Stabilität sorgen und experimentiere. Das linke Bein nach vorne, das rechte etwas zurück. So ist es besser. Aber ich fühle mich noch immer nicht stabil. Ich benötige auch die Arme, mit denen ich nun ebenfalls ausprobiere, wie ich sie halten muss, um mich standfester zu fühlen. Ich spüre, wie die Wirbelsäule sich aufrichtet, wie die Füße sich auf dem Boden verankern und auch der Kopf die richtige Haltung findet.
Während ich schreibe, kommt es mir so vor als klänge das reichlich angespannt, aber das war es nicht. Im Gegenteil. So zu stehen kostete mich null Mühe! Alle Glieder waren so ausbalanciert und angeordnet, dass ich, gefühlt, keine Energie aufwenden musste, um so dazusein. Ein AHA-Moment: Habe ich grade meine Mitte gefunden?
Das ist wohl, was man das Gefühl der SELBSTWIRKSAMKEIT nennt.